Dass das Haus all die Jahre des zunehmenden Verfalls trotzdem mehr schlecht als recht überstand, war auf das Verhalten der Eigentümer zurückzuführen, die ihre Immobilie weiterhin als Spekulationsobjekt betrachteten. Der Politik und der Verwaltung waren die Hände gebunden. Das änderte sich erst mit der Einführung eines Vorkaufsortsgesetzes. Seitdem steht die Stadt ein Instrument zur Verfügung, das ihr bei Zwangsversteigerungen den Zugriff auf verwahrloste Immobilen ermöglicht, um die Fortsetzung der Spekulationsketten zu unterbinden. Wäre das Gebäude letztlich dem Abrissbagger zum Opfer gefallen, dann hätte das den Verlust des prägenden Objekts am nördlichen Tor zum Leher Gründerzeitquartier zur Folge gehabt. Als Herr Thörner (Investor und Mitglied der ESG-Lehe) in das Goethe-Quartier kam, und den Entschluss fasste, von der Verwahrlosung bedrohte Altbauten aus der Gründerzeit nach historischem Vorbild möglichst originalgetreu zu sanieren, gelang es ihm unter anderem auch, die "Mutter aller Schrottimmobilien" zu erwerben. Nach Abschluss der inzwischen weit vorangeschrittenen Sanierungsarbeiten beabsichtigt er selbst in eine Wohnung in seinem Haus in der Goethestraße 60 einzuziehen. So nimmt das Schicksal dieses Hauses jetzt doch noch eine glückliche Wende. Damit, dass das Worst-Case Szenario "Abriss" einmal kein Thema mehr sein würde, hätte noch vor wenigen Jahren wohl niemand im Goethe-Quartier gerechnet. Die Entscheidung "Abriss oder Sanierung" hängt offensichtlich immer auch davon ab, welchen immateriellen oder historischen Wert jemand einer dem Verfall preisgegebenen Spekulationsruine beimisst, welchen Arbeitsaufwand zu treiben die- oder derjenige bereit ist und welcher finanzielle Spielraum dafür zur Verfügung steht. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten werden Menschen in die neuen Wohnungen einziehen, die vielleicht irgendwann einmal ihre eigenen Geschichten über das Leben im Goethe-Quartier erzählen. Darüber, wie die Menschen an der Kreuzung Goethe-/Lutherstraße um die Mitte des 20. Jahrhunderts lebten, gibt es beispielhaft eine kleine Geschichte im Abschnitt "Quartier, Leher Geschichten": Die Wohnung in der Lutherstraße.
Das Eckhaus Goethestraße 60 (links im Bild) dominiert mit seinen beiden Erkern und dem auffällig geformten Dach das Bild am nördlichen Zugang zum Leher Gründerzeitquartier. Die trichterförmige Verbreiterung zwischen der Frenssen- und der Lutherstraße bildet hier einen kleinen, dreieckigen Platz. Irgendwann zeigte das "spitzwinkelige" Eckhaus erste Anzeichen einer einsetzenden Verwahrlosung. Nach und nach zogen die Mieter aus. Der letzte verbliebene Mieter war die Obst- und Gemüsehandlung Dietzel mit ihren Geschäftsräumen im Erdgeschoss. Als sie ihren Kunden den Zustand des Gebäudes nicht mehr zumuten mochte, verlegte sie ihr Geschäft zur Rickmersstraße. Nach dem Auszug der Obst- und Gemüsehandlung beschleunigte sich der Niedergang des Eckhauses an der Kreuzung der Goethe- mit der Lutherstraße. Es folgte eine langjährige Zeit des Leerstands. Im Laufe der Jahre erwarb sich das Haus den wenig schmeichelhaften Ruf der "Mutter aller Schrottimmobilien". Bei der Politik und der Verwaltung stand das Haus bald auf der "Abrissliste": Es handele sich um einen irreperablen Totalschaden. Teile der Fassade lösten sich und stürzten auf den Gehweg. Die Verwaltung sperrte den gefährdeten Bereich ab und ließ ein Gerüst aufstellen, das herunterfallende Teile abfangen sollte, bevor sie auf den Boden prallen und zersplittern konnten. Frost und Feuchtigkeit ließen Spalten im Bereich der Balkone und des Erkers an der Ecke des Gebäudes entstehen, in denen Samen von Sträuchern und Bäumen Wurzeln schlagen und wachsen konnten. Das führte zu weiteren Destabilisierungen. Bald begannen sich die Mauern des Erkers an der Eckfassade zu lösen.
Der nördliche Eingang zum Leher Gründerzeitquartier an der Kreuzung der Goethe- mit der Frenssenstraße
Goethestraße 60
Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe e.V. ‒ Verein Wohnungsvermarktungsnetzwerk
E-Mail: info@esglehe.de
Goethestraße 60
Das Eckhaus Goethestraße 60 (links im Bild) dominiert mit seinen bei- den Erkern und dem auffällig geformten Dach das Bild am nördlichen Zugang zum Leher Gründerzeitquartier. Die trichterförmige Verbreiter- ung zwischen der Frenssen- und der Lutherstraße bildet hier einen kleinen, dreieckigen Platz. Irgendwann zeigte das "spitzwinkelige" Eckhaus erste Anzeichen einer einsetzenden Verwahrlosung. Nach und nach zogen die Mieter aus. Der letzte verbliebene Mieter war die Obst- und Gemüsehandlung Dietzel mit ihren Geschäftsräumen im Erdgeschoss. Als sie ihren Kunden den Zustand des Gebäudes nicht mehr zumuten mochte, verlegte sie ihr Ge- schäft zur Rickmersstraße. Nach dem Auszug der Obst- und Gemüsehandlung beschleunigte sich der Niedergang des Eckhauses an der Kreuzung der Goethe- mit der Lutherstraße. Es folgte eine langjährige Zeit des Leerstands. Im Laufe der Jahre erwarb sich das Haus den wenig schmeichelhaften Ruf der "Mutter aller Schrottimmobilien". Bei der Politik und der Verwaltung stand das Haus bald auf der "Abrissliste": Es handele sich um einen irreperablen Totalschaden. Teile der Fassade lösten sich und stürzten auf den Gehweg. Die Verwal- tung sperrte den gefährdeten Bereich ab und ließ ein Gerüst aufstellen, das herunterfallende Teile abfangen sollte, bevor sie auf den Boden prallen und zersplittern konnten. Frost und Feuchtigkeit ließen Spalten im Bereich der Balkone und des Erkers an der Ecke des Gebäudes ent- stehen, in denen Samen von Sträuchern und Bäumen Wurzeln schlagen und wachsen konnten. Das führte zu weiteren Destabilisierungen. Bald begannen sich die Mauern des Erkers an der Eckfassade zu lösen.
Der nördliche Eingang zum Leher Gründerzeitquartier an der Kreuzung der Goethe- mit der Frenssenstraße
Dass das Haus all die Jahre des zunehmenden Verfalls trotzdem mehr schlecht als recht überstand, war auf das Verhalten der Eigentümer zu- rückzuführen, die ihre Immobilie weiterhin als Spekulationsobjekt be- trachteten. Der Politik und der Verwaltung waren die Hände gebunden. Das änderte sich erst mit der Einführung eines Vorkaufsortsgesetzes. Seitdem steht die Stadt ein Instrument zur Verfügung, das ihr bei Zwangsversteigerungen den Zugriff auf verwahrloste Immobilen ermög- licht, um die Fortsetzung der Spekulationsketten zu unterbinden. Wäre das Gebäude letztlich dem Abrissbagger zum Opfer gefallen, dann hätte das den Verlust des prägenden Objekts am nördlichen Tor zum Leher Gründerzeitquartier zur Folge gehabt. Als Herr Thörner (Investor und Mitglied der ESG-Lehe) in das Goethe- Quartier kam, und den Entschluss fasste, von der Verwahrlosung be- drohte Altbauten aus der Gründerzeit nach historischem Vorbild mög- lichst originalgetreu zu sanieren, gelang es ihm unter anderem auch, die "Mutter aller Schrottimmobilien" zu erwerben. Nach Abschluss der inzwischen weit vorangeschrittenen Sanierungsarbeiten beabsichtigt er selbst in eine Wohnung in seinem Haus in der Goethestraße 60 einzu- ziehen. So nimmt das Schicksal dieses Hauses jetzt doch noch eine glückliche Wende. Damit, dass das Worst-Case Szenario "Abriss" einmal kein The- ma mehr sein würde, hätte noch vor wenigen Jahren wohl niemand im Goethe-Quartier gerechnet. Die Entscheidung "Abriss oder Sanierung" hängt offensichtlich immer auch davon ab, welchen immateriellen oder historischen Wert jemand einer dem Verfall preisgegebenen Spekula- tionsruine beimisst, welchen Arbeitsaufwand zu treiben die- oder derje- nige bereit ist und welcher finanzielle Spielraum dafür zur Verfügung steht. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten werden Menschen in die neuen Wohnungen einziehen, die vielleicht irgendwann einmal ihre eigenen Geschichten über das Leben im Goethe-Quartier erzählen. Darüber, wie die Menschen an der Kreuzung Goethe-/Lutherstraße um die Mitte des 20. Jahrhunderts lebten, gibt es beispielhaft eine kleine Geschichte im Abschnitt "Quartier, Leher Geschichten": Die Wohnung in der Lutherstraße.
E-Mail: info@esglehe.de
Das Eckhaus Goethestraße 60 (links im Bild) dominiert mit seinen beiden Erkern und dem auffällig geformten Dach das Bild am nördlichen Zugang zum Leher Gründerzeitquartier. Die trichterförmige Verbreiterung zwischen der Frenssen- und der Lutherstraße bildet hier einen kleinen, dreieckigen Platz. Irgendwann zeigte das "spitzwinkelige" Eckhaus erste Anzeichen einer einsetz- enden Verwahrlosung. Nach und nach zogen die Mieter aus. Der letzte verblie- bene Mieter war die Obst- und Gemüse- handlung Dietzel mit ihren Geschäftsräu- men im Erdgeschoss. Als sie ihren Kun- den den Zustand des Gebäudes nicht mehr zumuten mochte, verlegte sie ihr Geschäft zur Rickmersstraße. Nach dem Auszug der Obst- und Gemü- sehandlung beschleunigte sich der Nie- dergang des Eckhauses an der Kreuzung der Goethe- mit der Lutherstraße. Es folg- te eine langjährige Zeit des Leerstands. Im Laufe der Jahre erwarb sich das Haus den wenig schmeichelhaften Ruf der "Mutter aller Schrottimmobilien". Bei der Politik und der Verwaltung stand das Haus bald auf der "Abrissliste": Es hande- le sich um einen irreperablen Totalscha- den. Teile der Fassade lösten sich und stürzten auf den Gehweg. Die Verwaltung sperrte den gefährdeten Bereich ab und ließ ein Gerüst aufstellen, das herunterfallende Teile abfangen sollte, bevor sie auf den Boden prallen und zersplittern konnten. Frost und Feuchtigkeit ließen Spalten im Bereich der Balkone und des Erkers an der Ecke des Gebäudes entstehen, in denen Samen von Sträuchern und Bäu- men Wurzeln schlagen und wachsen konnten. Das führte zu weiteren Destabili- sierungen. Bald begannen sich die Mau- ern des Erkers an der Eckfassade zu lösen.
Der nördliche Eingang zum Leher Gründerzeit- quartier an der Kreuzung der Goethe- mit der Frenssenstraße
Dass das Haus all die Jahre des zunehm- enden Verfalls trotzdem mehr schlecht als recht überstand, war auf das Verhalten der Eigentümer zurückzuführen, die ihre Immobilie weiterhin als Spekulationsob- jekt betrachteten. Der Politik und der Ver- waltung waren die Hände gebunden. Das änderte sich erst mit der Einführung eines Vorkaufsortsgesetzes. Seitdem steht die Stadt ein Instrument zur Verfügung, das ihr bei Zwangsversteigerungen den Zugriff auf verwahrloste Immobilen ermöglicht, um die Fortsetzung der Spekulationsket- ten zu unterbinden. Wäre das Gebäude letztlich dem Abrissbagger zum Opfer gefallen, dann hätte das den Verlust des prägenden Objekts am nördlichen Tor zum Leher Gründerzeitquartier zur Folge gehabt. Als Herr Thörner (Investor und Mitglied der ESG-Lehe) in das Goethe-Quartier kam, und den Entschluss fasste, von der Verwahrlosung bedrohte Altbauten aus der Gründerzeit nach historischem Vorbild möglichst originalgetreu zu sanieren, ge- lang es ihm unter anderem auch, die "Mutter aller Schrottimmobilien" zu erwerben. Nach Abschluss der inzwischen weit vorangeschrittenen Sanierungsarbei- ten beabsichtigt er selbst in eine Wohn- ung in seinem Haus in der Goethestraße 60 einzuziehen. So nimmt das Schicksal dieses Hauses jetzt doch noch eine glückliche Wende. Damit, dass das Worst-Case Szenario "Abriss" einmal kein Thema mehr sein würde, hätte noch vor wenigen Jahren wohl niemand im Goethe-Quartier ge- rechnet. Die Entscheidung "Abriss oder Sanierung" hängt offensichtlich immer auch davon ab, welchen immateriellen oder historischen Wert jemand einer dem Verfall preisgegebenen Spekulationsruine beimisst, welchen Arbeitsaufwand zu trei- ben die- oder derjenige bereit ist und wel- cher finanzielle Spielraum dafür zur Verfü- gung steht. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten werden Menschen in die neuen Wohn- ungen einziehen, die vielleicht irgend- wann einmal ihre eigenen Geschichten über das Leben im Goethe-Quartier er- zählen. Darüber, wie die Menschen an der Kreuzung Goethe-/Lutherstraße um die Mitte des 20. Jahrhunderts lebten, gibt es beispielhaft eine kleine Geschichte im Abschnitt "Quartier, Leher Geschichten": Die Wohnung in der Lutherstraße.
ESG Lehe e.V. ‒ Verein
E-Mail: info@esglehe.de
Wohnumfeld
Wohnumfeld
Goethestraße 60
Gründerzeit Quartier